Mittwoch, 6. Februar 2013

Warten auf den Zug von Astana nach Almaty

Juchu, ich bin nicht der einzige Nicht-Kasache und Nicht-Russe in der Stadt! Heute habe ich die ersten Touristen getroffen, nach vier Tagen ;-) Es war ein holländisches Pärchen, so Mitte 30. Sie mit typischen Backpacker-Dreadlocks. Leider waren sie in Eile: zwei Tage Stopp in Astana, dann weiter nach Moskau. Sie kamen in meine Hotellobby, er und ich hatten da gerade den gleichen Lonely Planet in der Hand.

Die Holländer haben etwas völlig falsch gemacht, was ich zum Glück richtig gemacht habe. Sie haben im vom Lonely Planet empfohlenen "Hotel Abay" übernachtet. Unser aller Lieblingsreiseführer schreibt: "Hotels in Astana sind sehr teuer, nur am Bahnhof gibt es günstige, die sind aber nicht so toll. Das Hotel Abay ist gut besucht, die Zimmer kosten zwischen 25 und 50 Euro, ansonsten gibt's noch schäbige Höhlen direkt im Bahnhof, bla, bla, bla..."

Ich stand direkt nach der Ankunft auch kurz in der Lobby des Abay: ein düsterer hässlicher Klotz, innen dunkel, gruselig, bääääh... Und es gab nur ein Zimmer für 35 Euro.
Es war sieben am morgen, ich war hundemüde und dachte: "Was machst du jetzt, doch die Höhle im Bahnhof, dann zahlst du immerhin nur 20 Euro für eine schäbige Absteige? Oder aber du fragst erst einmal, nur zum Spaß, in dem luxuriös aussehenden "Hotel Akzhaik" direkt auf der anderen Straßenseite. Es wird zwar zu teuer sein, aber fragen kann man ja mal. Gesagt, gefragt ... und ich habe ein ordentliches Zimmer für 25 Euro im Akzhaik bekommen. Dem Lonely Planet muss man in gewissen Situationen echt dankbar sein, doch ab und zu muss man ihn auch mal an die Wand klatschen... Jedenfalls können die Holländer jetzt auch eine Nacht im netten Hotel Akzhaik schlafen.

Besser liegt der Lonely Planet mit seinen Empfehlungen für Wifi-Cafes. Ganz wichtige Institutionen, denn das sind meine Büros. Ich sitze gerade im "Caramel" - einfach traumhaft: Wiener Kaffeehausstil, entspannte Musik ...

 
und die wohl freundlichsten Cappuccinos der Welt...
 
                                   
 
Hier vergisst man schnell mal alles um sich herum und wo man eigentlich ist. Die Frage, die ich mir seit der Ankunft immer wieder stelle: "Was um Himmels willen machst Du eigentlich hier?", kann ich hier gut verdrängen. Man versinkt hier in der Welt der elektronischen Kommunikation: Mails checken, recherchieren, ein bisschen per Facebook chatten oder per Whattsapp, immer wieder kommentiert auch jemand den Blog. Ich bin schon ein bisschen überrascht, wie viele den lesen. Über 400 Aufrufe bislang, so 60 bis 80 Klicks pro Tag. Cool, da macht es umso mehr Spaß, was zu schreiben.  
 
Ich bin schon fünf Stunden im Cafe und die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Ich warte auf meinen Zug nach Almaty, der heute abend fährt: 20 Stunden, aber angeblich mit Bett.
 
Hier, dass Ihr mal eine Vorstellung habt, wo ich unterwegs bin...
Also erst einmal - das ist Zentralasien...
 

 

                       
Ein Profi-Blogger würde jetzt die Route irgendwie aufblinken lassen. Leider habe ich keine Ahnung, wie das geht, deswegen mache ich es mal völlig "old School"...
 
 
Der Zeigefinger (oben) zeigt auf Astana und der Daumen (unten) auf Almaty.
 


2 Kommentare:

  1. Hallo, ein echt interessanter Reisebericht. Lässt sich super lesen, nicht zu trocken, nicht zu spritzig, einfach interessant, mehr davon!!!

    BG aus München

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  2. I love the "smile" coffee! :) I will try to read some of your reisebericht in Deutsch, even if google translate make me smile sometimes ;)
    Take care on the trip!
    /Stina

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