Freitag, 8. Februar 2013

Arbeitssamer Recherchetag

Heute habe ich den ganzen Tag deutsch gesprochen, denn ich hatte Treffen mit Mitarbeitern deutscher Organisationen aus den Bereichen Wirtschaft, Entwicklungshilfe und politische Bildung.

Ok, bevor jetzt einige anfangen zu gähnen ... Ich werde hier keine ausführlichen Details wiedergeben, sondern versuchen, meine Erkenntnisse kurz und prägnant zusammenzufassen.

In Astana war ich bereits bei der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), heute waren die AHK (Deutsche Außenhandelskammer) und die FES (Friedrich-Ebert-Stiftung/SPD) dran. Man kann über deutsche Entwicklungsarbeit ja hervorragend streiten: Wie viel bringt das tatsächlich, wird da etwa Geld verbrannt? Inwieweit sollte man mit welchen Regierungen zusammenarbeiten oder nicht? Das ist jetzt aber nicht mein Thema. Mir ging es vor allem darum, Hintergrundinfos und Einschätzungen über die einzelnen Länder zu bekommen und den deutschen Blick kennenzulernen. Außerdem kann man die Statements für manche Berichte gut gebrauchen.

Grob zusammengefasst ergibt sich für mich nun folgendes Bild über die einzelnen -stan-Länder.

Kasachstan: Der wirtschaftlich boomende Staat mit dem vielen Öl und Gas und dem größten Potenzial. Der Präsident lenkt alles, die Wirtschaft ist noch am Anfang der Entwicklung, muss wegkommen von der reinen Abhängigkeit vom Öl.
Die Opposition wird unterdrückt, die Regierung soll sich aber ansatzweise auch diskussionsoffen und selbstkritisch geben. Es passieren dennoch schlimme Dinge: Morde, drakonische Haftstrafen etc.

Kirgistan: der einzige Staat auf dem Weg zu einer Demokratie, allerdings instabil, ethnische Konflikte, große Armut und soziale Probleme, wenig Rohstoffe

Tadschikistan: der ärmste Staat, 70% des Landes sind Hochgebirge, problematische Lage: schmale Pässe im Norden, im Süden das instabile Afghanistan, durchs Land verlaufen die Drogenschmuggelrouten, ein großer Teil der arbeitsfähigen Männer ist nach Russland ausgewandert, autoritärer Präsident, der die Opposition unterdrückt

Usbekistan: ein extrem schlimmer Präsident, der die Präsidenten aller vorher genannten Staaten toppt. Seine Tochter ist Popstar und Businessfrau, saugt das Land mit aus, Polizeistaat, aber auch die größten Kulturschätze, bevölkerungsreichster Staat

Turkmenistan: Nordkorea in light-Version, abgeschotteter Staat, man bekommt entweder ein 5-Tage-Transitvisum (wie ich) oder muss sich einer staatlich organisierten Reisegruppe anschließen (man bekommt einen Aufpasser), der Präsident betreibt einen skurrilen Personenkult, die Leute sollen Angst haben, mit Ausländern zu sprechen, allerdings gibt es hier auch große Erdgasvorkommen 

Nette Gegend! Naja, das werden wir alles dann noch genauer sehen...

So, wie komm ich jetzt zu was heiterem? Ich kann ja mal die Fußgängerzone von Almaty zeigen...

 
 
oder den Blick aus meinem Hotelzimmer...
 
 
 
Haut euch jetzt architektonisch nicht vom Hocker? Mich auch nicht ganz, aber die Stadt ist lebendig, es gibt viele Parks, kleine Geschäfte und Cafes. In meinem Wifi-Cafe sitzen z.B. gerade ganz viele junge Kasachen, die Wasserpfeife rauchen, darunter schicke Mädels mit Miniröcken. 
Ob die Kasachinnen hübsch sind? Doch, durchaus. Sie kommen zwar nicht an die Brasilianerinnen, Norwegerinnen und Slowakinnen ran, aber das hier z.B. ist Miss Kasachstan 2011 ... 
 
 
 So manche auf der Straße sieht so aus.
 
Und das ist der Döner in Kasachstan, bzw. der донер Кебаб
 
 
mit Möhren und Pommes, geht so...
 
Morgen schreib ich was spannenderes, versprochen!
 

2 Kommentare:

  1. Na also, nicht so selbst kritisch! Es geht doch nich nur um Action! Ich finds interessant. Almaty fand ich auch super. Was mich irritiert, sind die Mini-Röcke der Frauen im Winter! :-)

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  2. naja gut, eine Nylonstrumpfhose ist da schon immer noch drüber...

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